About VOILÀ
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Was ist VOILÀ?
VOILÀ ist ein neues Ausstellungsprojekt im Schaufenster des Designbüros MM, M in Saarbrücken. Sein Ziel: Gemeinsam ein Modellprojekt für die Zugänglichkeit von (zeitgenössischer) Kunst zu schaffen, und zwar unter fairen Arbeits- und realen Rahmenbedingungen. Das Projekt wird von der Designerin Martha Bayer (MM, M) initiiert und von den Kuratorinnen Katharina Ritter (M.A., Leiterin Stadtgalerie Saarbrücken) und Leo Scheidt begleitet.
Das Bremer Künstler*innen-Kollektiv ZEFAK ist im Rahmen von VOILÀ eingeladen, vom 29.11. bis zum 15.12.2021 in Saarbrücken zu arbeiten, um die Arbeit Where the River resides vor Ort zu entwickeln. Der öffentliche Raum des Fensters und mehrere Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, dem künstlerischen Arbeitsprozess beizuwohnen und sich auszutauschen.
Aria Farajnezhad, Elard Lukaczik und Zainab Haidary beschäftigen sich als Kollektiv in
ihrer Arbeit mit ihrer Umwelt und Umgebung, dem Wasser im Fluss und der
Unendlichkeitsaufgabe der Wasserpumpen in alten Bergbaustollen. Sie verarbeiten
Transformationen, Filterprozesse und gelenkte Bewegungen in einem stetigen
Arbeitsprozess.
Sie thematisieren Ressourcengewinnung und die damit einhergehende Verdrängung auf
verschiedenen Ebenen – des Wassers und organischen Lebens, in der Historie sowie in der
Zukunft.
Ein wichtiger Bestandteil des Prozesses ist die Auseinandersetzung mit lokalen
Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen. Im interdisziplinären Diskurs werden Gespräche
und Kooperationen stattfinden, die audiovisuell in die Arbeit einfließen.
Um dringende Fragen unserer Zeit zu stellen, geht die Kunstvermittlung auch auf erweiterte Themengebiete ein. Sie analysiert, ergänzt und lässt so Neues entstehen. Vermittlung geschieht zumeist im Nachhinein. Was passiert, wenn sie dynamische Prozesse direkt begleitet? Die Herausforderung ist, das Projekt in seinem Entstehen zu begleiten und darauf zu reagieren, um so eine statische Kunstvermittlung zu dynamisieren.
Das Projekt wird gefördert von der Stiftung Kunstfonds (NEUSTART KULTUR,
Projektförderung
für kunstvermittelnde Akteur*innen) und der Stadtgalerie Saarbrücken.
MM, M
Seit der Gründung im Oktober 2015 arbeitet die Bürogemeinschaft MM, M für Kund*innen
unterschiedlicher, vor allem aber kultureller und künstlerischer Sektoren.
Für Martha Bayer, Muriel Serf und Manuel Wesely muss Gestaltung erfahrbar und ein
interessantes Erlebnis sein. Das Designbüro verwendet hierfür gerne die Metapher der
Übersetzung: Während des Designprozesses werden komplexe Projektinhalte in einfache
Komponenten aufgeteilt und re-arrangiert, um in neuer Übersetzung für die entsprechende
Zielgruppe zugänglich zu sein.
Seit 2016 veranstaltet das Designbüro die Ausstellungsreihe da-da-da, ein Galeriekonzept
für Künstler- und Designer*innen, die nach einer Corona bedingten Pause mit dem neuen
Format VOILÀ wiedereröffnet.

Stadtgalerie
Die Stadtgalerie Saarbrücken ist ein Ort der kritischen Zuversicht: Internationale
Künstler*innen treffen sich hier mit der Bevölkerung, unterschiedlichen Szenen und
Fachbereichen. Gemeinsam werden Strategien für eine wünschenswerte Zukunft entwickelt.
Die
Dringlichkeiten unserer Zeit erfordern die Verbindung verschiedener Kompetenzen. Die
Stadtgalerie öffnet das Denken, teilt Wandel und beteiligt sich im Prozess an
notwendigen
Diskussionen.
Aus dem Zentrum der Stadt heraus werden weitere künstlerische Projekte im Stadtraum
umgesetzt. Auch in der Grenzregion ermöglicht die Stadtgalerie neue Formen der
Zusammenarbeit und multidisziplinäre Projekte.

ZEFAK
Seit 2018 arbeiten Aria Farajnezhad, Zainab Haidary und Elard Lukaczik neben ihrer
eigenen künstlerischen Arbeit als ZEFAK zusammen.
Mit Future Archives sammelt das Kollektiv zukunftsorientierte Aufzeichnungen, setzt
diese
in einen Kontext zueinander und nutzt sie als Grundlage für das weitere Arbeiten. Hier
entstehen im Dialog mit Netzwerken, Laboren und Forschungszentren (aus Bereichen wie
Klimabewegung, Kunst und Naturschutz) mehrdimensionale Untersuchungen. Die offene
Arbeitsweise führt neben dem Archiv zu vielgestaltigen Veranstaltungen.
Future Archives bietet und erprobt eine diskursive Plattform, um die Möglichkeit der
Emanzipation der Gegenwart von dominierenden Zukunftsszenarien zu diskutieren. Es geht
darum, an einer anderen Zukunft zu arbeiten. Diese Arbeit gestaltet sich vielschichtig
und
entwickelt sich mit einer nicht vorhersehbaren Dynamik.
